Die klassischen Weihnachtskekse haben einen Rucksack an CO2-Emissionen, der vielfach höher ist als ihr Eigengewicht. Und das liegt vor allem am tierischen Fett – der Butter. Doch es gibt klimaschonendere Alternativen, welche wir uns einmal im Stile eines Product Carbon Footprints genauer angeschaut haben.
Butter ist ähnlich wie Rindfleisch ein alltägliches Lebensmittel, das aus der Rindviehwirtschaft abstammt, und hat deshalb einen der höchsten spezifischen THG-Emissionen. Rindfleisch bzw. rotes Fleisch ist für seine Klimaschädlichkeit bereits weit bekannt – die Butter ist zwar in aller Munde, aber noch nicht im Bewusstsein als besonders klimaschädlich.
Wir wollten daher zu Weihachten ein besonderes Augenmerk auf die Butter legen und ganz greifbare Alternativen aufzeigen. Was wir hier nun am Beispiel Weihnachtskekse vorzeigen, machen wir übrigens auch gerne mit anderen Produkten und Produktionsprozesse – dann nennen wir es Product Carbon Footprint oder Company Carbon Footprint, und daraus leiten wir dann Klimaschutzstrategien ab.
Nun zum Kochrezept eines PCF inkl. Alternative für Weihnachtskekse:
- Man nehme ein Backrezept für die Lieblingskekse – in unserem Falle Linzer-Augen, Vanillekipferl und Lebkuchen vom Konditormeister Kaplan am Kurpark aus dem Burgenland (www.kaplanamkurpark.at).
- Rechne das Rezept mit den jeweiligen Emissionsfaktoren der Ingredienzien um in THG-Emissionen. Wir haben uns dazu auf die Daten der Schweizer Firma Eaternity berufen, die sehr nutzerfreundlich in einem Tool des deutschen Tagesspiegels anzuwenden sind.
- Identifiziere die wesentlichen Treiber der Emissionen und finde eine Alternative. In unserem Fall war das leicht – es gibt die Margarine. Da Margarine aus pflanzlichen Fetten hergestellt wird, werden dabei die Methan-Emissionen der Viehwirtschaft vermieden, und vor allem deshalb haben sie einen geringeren Treibhausgas-Rucksack. Bei Keksen lässt sich die Butter in der Menge 1:1 gegen Margarine austauschen.
- Das rechnerische Ergebnis für unsere Lieblingskekse (bei 12 g pro Keks):
- Linzer-Auge: 46 g CO2e mit Butter vs. 19 g CO2e mit Margarine
- Vanillekipferl: 67 vs. 32 g CO2e
- Lebkuchen: 19 vs. 13 g CO2e
- Prüfe die Qualität: Die Verwendung von Margarine könnte einen entscheidenden Einfluss auf das Ergebnis haben, daher haben wir auch verkostet. Die Qualitätsprüfung fand bei unserer Weihnachtsfeier statt, zwischen Keksen mit Butter bzw. Margarine haben wir keinen Unterschied geschmeckt.
- Publiziere die Erfolge in verständlicher Form: Bei der Erstellung des Erklärvideos hat uns dankenswerterweise eine Schulprojektgruppe der Ecole in Güssing unterstützt, allen voran Jakob Lorenz aus der 4ako.
Zum Nachbacken hier die von uns verwendeten Rezepte – Vorsicht, es handelt sich um große Mengen Kekse 😊:
Linzeraugen
Zutaten:
Herstellung:
Mandelstaub, Staubzucker, Butter/Margarine und Gewürze kurz mischen. Mehl und Maispuder unterheben. Eier zu geben und kneten. Ziegel formen und in den Kühlschrank geben. Backtemperatur: 160°C
Nach dem Backen mit glatt gerührter Ribiselmarmelade füllen.
Vanillekipferl
Zutaten:
Herstellung:
Zucker, Butter/Margarine, Vanillezucker, Vanillin und Salz leicht miteinander verkneten. Mehl und Nüsse unterheben und wieder leicht miteinander verkneten.
Vollei dem Teig zu geben und erneut leicht miteinander verkneten. Durchkühlen lassen. Kipferl formen und backen. Backtemperatur: 160°C
Nach dem Backen sofort mit Staub/Vanillezucker (Vanille-Staubzucker: 1.000/100 g Staubzucker, 150 g/1 Pkg. Vanillezucker) ansieben.
Lebkuchen
Zutaten:
Herstellung:
Zucker und Wasser aufkochen. Honig heiß machen und mit Zuckerwasser mischen. Roggenmehl und Weizenmehl zugeben. Mit dem Honig 30 min. mischen.
Auskühlen lassen. Dotter und Gewürze verrühren. Zum Grundteig zugeben. Milch und Amonium verrühren und zugeben. Gut durchmischen.
Milch und Pottasche verrühren. Gut vermischen. Kalte Butter/Margarine zugeben. Auf 6 mm ausrollen und auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben.
Backtemperatur: 160°C
Wir wünschen gutes Gelingen und im besten Fall ersetzen Sie einfach die Butter durch Margarine bei ihren eigenen Rezepten. Probieren Sie es einfach mal aus!